Unser Fokus-Thema dieses Jahr ist Be_Hinderung.

Am 3. und 4. Mai steigt das Hauptfestival und eine Woche davor startet die Satellitenwoche. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und für alle! Unten findet ihr alle Veranstaltungen zu unserem Fokus.

Dieses Mal haben wir uns als Team entschlossen, statt eines Landes ein sozio-politisches Thema in den Fokus zu rücken.

Menschen mit Be_Hinderung gibt es in allen sozialen Schichten, in allen Regionen und in allen Altersbereichen. Dennoch werden sie selten mitgedacht, berücksichtigt oder eingebunden. Stattdessen finden sie überall Hindernisse vor – auch im Kulturbereich. Dabei ist gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe nicht nur ein Menschenrecht, sondern auch Grundvoraussetzung für sozialen und demokratischen Zusammenhalt.

Deswegen wollen wir dieses Jahr Comics in den Vordergrund rücken, die sich mit dem Thema Be_hinderung auseinandersetzen. Denn es gilt die Forderung der Be_hinderten-Community: Nichts über uns ohne uns! 

Auf der Bühne und im Rahmenprogramm sollen dafür vermehrt Perspektiven von neurodiversen oder be_hinderten Künstler*innen präsentiert und einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Zusätzlich zu den bereits etablierten Gebärdensprachdolmetscher*innen auf der Bühne wird es etwa einen Ruhe- und Rückzugsraum am Festivalwochenende geben. Verschiedene Workshops, Bühnengespräche und Lesungen zum Thema sind für die Satellitenwoche und das Hauptfestival geplant. Dazu versuchen wir auch, unsere Veranstaltungen und Orte überhaupt zugänglich zu machen, Hindernisse abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen. Uns ist klar, dass das nie perfekt sein wird. Aber es geht eben besser. 

Unser Gründungsmotto steht: Comics für ALLE und für umme!

Alle Veranstaltungen auf der Hauptbühne werden live in Gebärdensprache übersetzt.

Unser Podcast zum Fokus.

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Am 3. und 4. Mai steigt das Hauptfestival im Museum für Kommunikation Berlin.

Zum Programm

Warum schreiben wir Be_Hinderung?

Wir haben die Schreibweise von Be_Hinderung mit Unterstrich von Aktivist*innen übernommen. Der Unterstrich soll auf sprachlicher Ebene verdeutlichen, dass Behinderung ein Konstrukt ist und zum Hinterfragen anregen, wie wir Behinderung verstehen: Ist eine Person be_hindert oder wird sie vielmehr von äußeren Faktoren be_hindert? Daher stellt der Unterstrich das Hindernis in Behinderung heraus, um den Fokus auf die Hindernisse oder Barrieren zu lenken, die es zu erkennen und abzubauen gilt, damit eine soziale Teilhabe aller ermöglicht werden kann. Auch die englischsprachige Konstruktion dis_ability weist auf diesen Sachverhalt hin: Jeder Mensch, der „disabled“ (behindert) ist, ist zugleich „abled“ (fähig) – und vice versa. Es gibt viele weitere Möglichkeiten, Be_hinderung sprachlich sichtbar zu machen. Im Zweifelsfall gilt immer: zuhören, nachfragen und nicht müde werden, über Begriffe zu diskutieren und zu philosophieren.